Mykar wurde in einem verfluchten Jahr geboren. Sein Vater ist sicher, der Junge ist ein Wechselbalg, im Dorf wird er nicht anerkannt. Er hat nur einen einzigen Freund, Cay. Als eines Tages ein grausames Verbrechen geschieht, machen die Dorfbewohner den armen Mykar dafür verantwortlich, prügeln ihn halb tot und werfen ihn in den Wald. Jahre später wird Cay beschuldigt, einen Adeligen ermordet zu haben. Mykar muss seinem einzigen Freund beistehen und seine Unschuld beweisen, er kehrt aus dem Wald zurück. Doch wie soll er in die Stadt kommen und warum sollte ihn jemand anhören? Der Zufall steht ihm zur Seite, er trifft die Magd Scara und ihren allzeit betrunkenen Herrn Justinius, die beschließen, ihm zu helfen, wenig später auch die geheimnisvolle Vanice. Vier Gestalten, eine merkwürdiger als die andere, im Kampf um die Gerechtigkeit. Dachten sie, denn schon bald stellt sich heraus, dass noch viel mehr auf dem Spiel steht, als nur Cays Leben. Böse Geister, schwarze Jäger, Leichenfresser, das sind nicht nur Ammenmärchen, mit denen man kleinen Kindern Angst einjagt…
„Skargat, Der Pfad des dunklen Lichts“ ist Daniel Illgers Debütroman und zu recht gleich bei einem der Verlage erschienen, die für gute Fantasy mit Niveau bekannt sind. Beginnt die Handlung anfangs noch recht klischeehaft, gewinnt sie mit jeder Seite an Tiefe. Rätselhafte Zwischenhandlungen werden erst langsam im Verlauf der Geschichte mit viel Geschick aufgedeckt, nicht zu schnell und nicht zu langsam, mit sich Teilchen für Teilchen ineinander fügenden Puzzlestücken.
Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Beteiligter erzählt. Mit der jeweiligen Person verändert sich auch der Sprachstil der Geschichte. Der Erzählstil verändert sich sogar mit der Entwicklung der Person. Nicht so drastisch, dass es beim Lesen stören würde, sondern faszinierend. Wenn Justinius mal wieder betrunken durch die Gegend poltert, Scara ihre so ganz eigene Sicht der Welt vertritt und Vanice Stück für Stück ihr ganz persönliches Geheimnis lüftet, kann man nur noch weiterlesen wollen.
Hier treffen wunderbare Ideen auf lebendige, und ein paar untote, Charaktere, die man nach der letzten Seite nur ungerne zurück lässt, in einer düsteren Geschichte voller Geheimnisse und Geister.
Ein großartiges Debüt und Beginn einer neuen Reihe, deren Fortsetzung hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen wird.
Skargat, Der Pfad des schwarzen Lichts – Daniel Illger
568 Seiten, Hobbit Presse, Klett-Cotta Verlag
, 17,95 €
Broschur
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eBook
, 13,99 €
Sonderpreis 9,99 € bis 03.03.2015
8 Kommentare
Vielen Dank für den Tipp. Ist die Geschichte abgeschlossen oder hat sie zumindest ein einigermaßen zufriedenstellendes Ende? „… Beginn einer neuen Reihe …“ lässt mich da ein wenig vorsichtig sein. :-)
@Caro ich würde sagen nein, kein Ende. Eher jede Menge lose Enden, aber das ist in der Fantasy ja oft so und kein Minuspunkt für das Buch.
Nee, das ist ganz und gar kein Minuspunkt. Grundsätzlich würde ich eher sagen, dass es schön ist, wenn es viel Platz für eine Geschichte gibt. Ich wollte mich nur selber vom Kauf abhalten, um keine neue Reihe anzufangen ohne ein paar Zusatzinfos: Wird es 2 oder 3 oder gar 25 Bände geben, neigt der Autor zu Depressionen, dreht er lieber Fernsehserien oder schreibt er Zwischenbände. ;-)
Jetzt isses eh zu spät – ich brauchte heute einen Spontankauf.
@Caro dann bin ich mal gespannt, wie es Dir gefällt :)
Gestern ausgelesen. Manchmal wirkt die Geschichte ein wenig abgedreht, aber da muss man durch, das klärt sich schon. Horrorelemente sind deutlich vorhanden. Ich würde sagen, dass ist ein Buch für Leute, die gerne Fantasy lesen und auf der Suche nach ungewöhnlichen Settings sind. Mir hat nicht nur die Geschichte sehr gut gefallen, auch der Schreibstil ist so richtig schön süffig und ich freu mich so richtig auf den nächsten Band.
@Caro: freut mich sehr, dass es Dir auch gefallen hat. :)
[…] Daniel Illger – Skargat, Der Pfad des schwarzen Lichts Düster, fantastisch, mit Humor und allem, was ein High-Fantasy-Roman braucht. Tolles Debüt, ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung. […]
Auch gerade meinen kleinen Artikel dazu fertig geschrieben. Am Ende hat man ja fast den Eindruck, als wäre dieses Buch erstmal die Einleitung zur richtigen Geschichte.