Belletristik Besprechungen Kinder-/Jugendliteratur

Markus Zusak – Die Bücherdiebin

30. März 2009

"buchhandel.de/
Liesel ist neun Jahre alt, und zusammen mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder auf dem Weg nach Molching, wo die Kinder bei Pflegeeltern leben sollen. Doch ihr Bruder überlebt die Reise nicht. Als er ihren Bruder fort bringt, begegnet der Tod der kleinen Liesel zum ersten Mal. Auf der Beerdigung ihres Bruders stiehlt Liesel ihr erstes, aber nicht ihr letztes Buch.
In Molching, einem fiktiven Dorf nahe München, findet Liesel nach einiger Zeit ein Zuhause voller Liebe und mit dem Nachbarsjungen Rudi auch einen guten Freund. Doch die Schrecken des Krieges machen auch vor diesem Dorf nicht halt. Zusammen mit Liesel erlebt der Leser die Jahre von 1939 bis 1943, die für sie und ihre Familie besonders schwer sind, da sie mit der Gesinnung der Nationalsozialisten nicht einverstanden sind und heimlich, weil nicht anders möglich, ihre eigene Form des Widerstandes leben.

Das besondere an dieser Geschichte ist der Erzähler. Der Tod persönlich berichtet uns sowohl von Liesels Leben, der er noch einige Male begegnet, als auch von dem Geschehen in Deutschland allgemein. Auf eine fast menschliche Art und Weise, die einen immer wieder inne halten lässt. Wenn er berichtet, wie er unfassbar viele Seelen aus den Gaskammern oder von den Schlachtfeldern holt. Wie er sie liebevoll in die Arme nimmt und fort bringt von den überstandenen Qualen. Wie er mit den Überlebenden Mitleid hat, Anteil nimmt am Leben der Menschen. Mancher Menschen besonders, die ihm aus irgendeinem Grund auffallen. Wie zum Beispiel Liesel. Man spürt gleichzeitig die für uns heute kaum noch vorstellbaren Schrecken dieser Zeit und die Geborgenheit, die Liesel trotz allem in ihrer Kindheit erfährt.

Schon lange hat mich kein Buch mehr so sehr berührt. Lange stand es auf der Wunschliste und ich war unsicher ob ich es mir gönnen sollte. Beinahe hätte ich ein wunderbares Buch verpasst, das mich noch lange in Gedanken begleiten wird.

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